Unsere Ansätze

Derzeit wird Menschenhandel in fast allen Ländern der Europäischen Union mit großer Priorität diskutiert. Leider entsteht hierbei der Eindruck, als würde ein Schwerpunkt gesetzt, von dem die Betroffenen nichts zu erwarten haben. Denn der Fokus dieser Betrachtungen liegt einzig und allein auf dem Wanderungsprozess und nicht auf dem Schutz für die Betroffenen. Auch wird das Thema Menschenhandel häufig dafür instrumentalisiert um Migration zu beschränken. Für uns ist dies aus menschenrechtlicher Perspektive nicht akzeptabel.

Die Möglichkeit einer legalen Arbeitsaufnahme - auch in der Prostitution - für Migrantinnen wäre die beste Prävention gegen Menschenhandel. Wir gehen davon aus, dass restriktive Einreisemöglichkeiten mitverantwortlich für die Existenz von Menschenhandel sind.

Offenbar gibt es einen Bedarf an Arbeitskräften, sowohl in der Prostitution als auch in anderen Industriezweigen. Auf der anderen Seite gibt es migrationswillige Menschen, die bereit sind, diese Arbeiten auszuführen. Es ist  nicht nachvollziehbar, warum westeuropäische Staaten dies nicht ermöglichen.

Das deutsche Zuwanderungsgesetz hätte den Rahmen geboten, auf diesen Bedarf adäquat zu reagieren - leider hat die Regierung aber diese Gelegenheit völlig ungenutzt gelassen. Zwar sind Migrationskanäle für hochqualifizierte Arbeitskräfte geschaffen worden, aber für potentielle Arbeitnehmer_innen in anderen Bereichen wurde nur in wenigen Ausnahmen ein Migrationsweg etabliert.