Seit 1990 sind wir aktiv
Unsere Geschichte
"Ban Ying" kommt aus dem Thailändischen und heißt "Haus der Frauen".
Der Verein gründete sich 1988 auf Initiative von Sozialarbeiterinnen, die in einer Berliner Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und Aids arbeiteten. Diese stellten damals fest, dass immer mehr thailändische Frauen, die in der Prostitution in Berlin tätig waren, dies nicht freiwillig taten, sondern dazu gezwungen wurden. Ein Ausstieg für diese – von Frauenhandel betroffenen Frauen – war so gut wie nicht möglich, weil es keinen Ort gab, wo sie sicher vor Verfolgung durch Zuhälter_innen und Schlepper_innen waren. Diese Situation gab 1989 den Anstoß für die Gründung des ersten Projektes von Ban Ying e.V., der Zufluchtswohnung. Die Ban Ying Koordinations- und Beratungsstelle nahm 1990 ihre Arbeit auf.
Ende der neunziger Jahre, nach dem Mauerfall, stieg die Anzahl Betroffener von Menschenhandel aus osteuropäischen Ländern, die bei Ban Ying e.V. Hilfe suchten, rapide an.
Seit einigen Jahren ist eine Zunahme von Frauen aus den Regionen Lateinamerikas und Afrikas und aktuell ein starker Anstieg von Frauen aus den südosteuropäischen Ländern zu verzeichnen.
Seit der in 2005 geschehenen Strafrechtsänderung ist Menschenhandel nicht mehr eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung, sondern eine Straftat gegen die persönliche Freiheit eines Menschen. Nach dieser Strafrechtsreform war Ban Ying e.V. eines der ersten Projekte, das Betroffene von Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft betreut.
Seit einigen Jahren gehören auch Hausangestellte von Diplomat_innen zu unserem Klientel, die in Deutschland aufgrund der diplomatischen Immunität ihrer Arbeitgeber_innen völlig rechtlos sind.
Durch diese Veränderungen wurden bis heute Frauen aus über 70 Ländern bei Ban Ying e.V. beraten.