Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung
Vorträge und Referate
Sowohl Betroffene des Menschenhandels als auch undokumentierte Migrant_innen sind unstrittig zunächst einmal Arbeitsmigrant_innen, die auf der Suche nach einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation nach Deutschland gekommen sind. Doch die ausländerrechtlichen Restriktionen machen beide Gruppen erpress- und damit ausbeutbar.
Ziel unserer Öffentlichkeitsarbeit ist es, Gesamtgesellschaft und Fachpublikum mit dieser Problematik und ihrer Auswirkung für Betroffene des Menschenhandels zu sensibilisieren. In diesem Rahmen halten wir in Berlin regelmäßig Vorträge und Referate.
Unter unseren Zuhörer_innen befinden sich Studierende deutscher und ausländischer Studiengänge, Teilnehmer_innen von internationalen Bildungsprogrammen sowie auch Berliner Schüler_innen. Wenn es sich um kleinere Gruppen handelt, freuen wir uns sie bei uns in der Koordinations- und Beratungsstelle begrüßen zu dürfen.
Zudem nehmen wir häufig als Referentinnen bei Tagungen und Veranstaltungen zu Menschenhandel und damit verbundenen Themen teil.
Unsere Kampagnen
Verantwortlicher Freier. Verantwortung kann man nicht in Zentimetern messen. Denn egal wie groß Dein Schwanz ist, Du bist der Einzige, der erkennen kann, ob eine Frau zur Prostitution gezwungen wird.
Seife Kampagne
Die Kampagne zielt darauf ab, Informationen auf innovative Weise zu verbreiten, indem anstelle von herkömmlichen Faltblättern Seifen als "Give-Away" verwendet werden. Seife wurde gewählt, da sie für alle Arbeitenden nützlich ist und zudem genderneutral. Die verschiedenen Sprachversionen der Seife ermöglichen es, Informationen auf unverfängliche Weise an potenziell Betroffene zu überreichen. Die verfügbaren Sprachen umfassen Tagalog/Indonesisch, Chinesisch/Vietnamesisch, Englisch/Spanisch, Französisch/Bulgarisch sowie Türkisch/Amharisch.
Nationale und internationale Vernetzung
Um die Ziele unserer Advocacy- und Lobbyarbeit zu erreichen ist eine gute Vernetzung von großer Relevanz. Deswegen sind wir regional, national und international mit NGOs sowie auch mit manchen Behörden und Regierungsstellen vernetzt.
Unsere internationale Vernetzung hat unterschiedliche Schwerpunkte. Ban Ying e.V. ist Gründermitglied der Global Alliance Against Traffic in Women (GAATW), über die wir in engen Kontakt zu NGOs in Afrika, Asien, Latein-und Nordamerika sowie Europa stehen.
Auf EU Ebene ist Ban Ying e.V. eine der fünf Deutschen Mitglieder der EU Civil Society Platform against Trafficking in Human Being, die im Mai 2013 im Rahmen der EU Strategie gegen Menschenhandel 2012-2016 gegründet wurde. Ban Ying e.V. ist auch Mitglied bei PICUM (Platform for International Cooperation on Undocumented Migrants) und bei der La Strada International NGO Platform.
Auf nationaler Ebene ist Ban Ying e.V. Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK e.V.). Regional arbeitet Ban Ying e.V. mit im Arbeitskreis Frauenhandel und der AG Migrantinnen. Außerdem sind wir Teil der Berliner Fachkommission gegen Menschenhandel und gehören zu den Unterzeichnerinnen des Berliner Kooperationsvertrages mit dem Landeskriminalamt.
Zur Problematik der Hausangestellten in Diplomat_innenhaushalten stehen wir in Kontakt mit Fachberatungsstellen die sich in anderen europäischen Ländern mit dem Thema befassen. In diesem Zusammenhang besteht auch eine Vernetzung mit der Sonderbeauftragten und Koordinatorin zur Bekämpfung des Menschenhandels der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Oktober 2013 wurde im deutschen öffentlichen Sender WDR der Dokumentarfilm "Missbraucht und misshandelt - mitten in Deutschland. Die Opfer der Diplomaten" ausgestrahlt, wo die Arbeit von Ban Ying e.V. zu diesem Thema vorgestellt wird.